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Mutige Kreativtechniken von I bis L bringen Gelassenheit

Von I wie Ideen-Pingpong bis L wie Lieblingsblockierung

Die unten dargestellten verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken (VKT) oder Kreativtechniken eignen sich insgesamt vorwiegend für den Bereich der mittel- und langfristigen Persönlichkeitsentwicklung, wie sie durch das berufliche Coaching von Einzelpersonen, durch Selbstcoaching oder durch ein mehrere Monate dauerndes Kreativitätstraining angestrebt werden kann. Falls Sie in einem kreativen oder künstlerischen Beruf arbeiten oder in Ihrem Leben oder Beruf mehr Platz für kreative Vorhaben schaffen möchten, dann könnten die verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken (VKT) für Sie interessant sein. Diese teilweise sehr ungewöhnlichen Verfahren unterstützen Sie im Ihrer Selbstreflektion in Beruf und Alltag, regen zur Biografiearbeit an, machen Mut zum eigenen Persönlichkeitsprofil und stärken Ihre innere Widerstandskraft (Resilienz), was wiederum Ihrem Selbstmanagement  zugute kommt. 

I wie Ideen-Ping-Pong (nach Mario Pricken)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau von wahrnehmungsbedingten  Blockierungen der Kreativität unterstützt. Um das selbstverliebte Kleben an der ersten besten Idee (häufig der eigenen ...) zu verhindern, lässt sich folgendes Verfahren einführen: Das Gegenüber wird jetzt nicht mehr als Konkurrent interpretiert, sondern als Inspirationsquelle für die nächsten guten Einfälle: Ideen werden aufgegriffen, weitergesponnen und wie bei einem Ping-Pong-Spiel wieder zurückgegeben. Durch diese Einstellung läßt sich ein gemeinsamer emotionaler "Trancezustand" initiieren, in dem viele neue Ideen sprießen. 

I wie Ich heiße Hase und weiß von nichts (nach Lilo Endriss)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, indem sie den Abbau von wahrnehmungsbedingten Blockierungen der Kreativität trainiert. Sie werden dazu aufgefordert, sich für das eigene fehlende Interesse an Problemlösungen zu sensibilisieren und diese Blockierung überwinden zu lernen. Sie arbeiten mit einer Doppelliste, auf der für Sie interessante und für Sie uninteressante zu lösende Probleme aufgezeichnet sind. Sie trainieren dann, sich Stück für Stück auch mit sogenannten uninteressanten Problemen zu beschäftigen, Gründe dafür zu finden, warum man sich doch damit beschäftigen sollte und wie es gelingt, auch für "langweilige Probleme" ebenfalls kreative Lösungen zu finden.  

I wie Ideale Umgebung (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie dem Abbau der Blockierungen der Kreativität im Bereich der Ausdrucksfähigkeit dient. Sie werden dazu  angeregt, eine Beschreibung sowie eine Zeichnung oder eine Collage Ihrer eigenen, ganz persönlichen idealen Umgebung anzufertigen. Die ideale Umgebung für Sie kann sich in der Stadt oder auf den Land, im Norden oder im Süden, im romantischen oder im nüchtern-sachlichen Stil etc. wiederfinden. Sorgen Sie dafür, dass Sie in Ihrem Leben nach und nach einiges von dieser idealen Umgebung realiesieren.

I wie Ideenklau-Phobie (nach Lilo Endriss)

Diese Technik  gehört deswegen den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie sich dem Abbau der Blockierungen der Kreativität im Bereich der Ausdrucksfähigkeit, widmet.  Sie werden dazu angehalten, Ihre Angst zu thematisieren, dass Ihre guten Ideen gestohlen werden könnten, dass Sie diese deswegen nicht weiter bearbeiten und Sie diese auch nicht herausrücken oder publizieren möchten. Hierbei sollte zwischen berechtigten und unberechtigten Befürchtungen unterschieden werden. Wenn Ihre  Befürchtungen berechtigt sind, dann können Sie nach professionellen Möglichkeiten Ausschau halten, die den Ideenklau verhindern.

I wie Ignoranten-Ballett (nach Lilo Endriss)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität fördert.  Sie werden dahingehend geschult, sich daraufhin zu sensiblisieren, welche privaten und beruflichen Bezugspersonen Sie und Ihre neuen Ideen ignorieren und Ihnen das Gefühl vermitteln, das Sie es nicht wert seien, be- und geachtet zu werden. Sie werden darin trainiert, sich durch Ignoranten nicht von Ihren Zielen abbringen zu lassen, indem Sie geeignete Gegenmaßnahmen treffen, die entweder aus Ihrer veränderten Haltung gegenüber Ignoranten oder aus einer durch Sie veränderten Gesamtsituation bestehen.

I wie Imaginäre Leben (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Blockierungen der Kreativität veranlasst. Sie werden dazu inspiriert, sich aus einer Liste von möglichen Berufen fünf herauszusuchen, die Ihnen Freude machen würden, wenn Sie weitere Leben zur Verfügung hätten. Sie werden dazu angehalten, jeweils eine Woche lang so zu tun, als wenn Sie einen dieser neuen Berufe hätten. Was würden Sie dann tun? Was wäre dann wichtig für Sie? Wo würden Sie sich aufhalten? Mit welchen Leuten hätten Sie dann zu tun?

I wie Irrationaler Autoritäts-Check (nach Lilo Endriss)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie auf den Abbau der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Blockierungen der Kreativität einwirkt. Sie werden dazu angeregt,  zwischen sogenannten rationalen und irrationalen Autoritäten zu unterscheiden. Entdecken Sie irrationale Autoritäten in Ihrem Umfeld, indem Sie diese für sich in eine Liste eintragen und hinterfragen Sie diese Menschen und deren Verhalten kritisch.  Achten Sie darauf, wie sich diese Ihrer Kreativität gegenüber äussern und relativieren Sie den Einfluss von Menschen, denen es vorwiegend um Machtausübung und nicht um Ihre fachliche oder Ihre persönliche Entwicklkung geht und die Sie womöglich respektlos behandeln. Behalten Sie die Ruhe und suchen Sie sich rationale Autoritäten, die Ihnen wohl gesonnen sind.

J wie Jenseits vom Erfolg (nach Lilo Endriss)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken,weil sie auf den Abbau der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Blockierungen der Kreativität zielt. Sie werden dazu motiviert, einmal alle Aktivitäten zusammenzustellen, denen Sie in der Vergangenheit nachgegangen sind, die nichts mit der üblichen Erfolgsorientierung nach außen zu tun hatten. Es geht also um kleine oder große Aktivitäten, die Sie nur um ihrer selbst durchgeführt  und denen Sie sich hingebungsvoll gewidmet haben, ohne damit nach außen hin "auftrumpfen" oder beeindrucken zu wollen. Was war das? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Wie war es für Sie möglich, sich so zu verhalten?  Welche Rahmenbedingungen fanden Sie vor?

K wie Killerpantomimen (nach Lilo Endriss)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität unterstützt. Sie werden dazu  aufgefordert, darauf zu achten, inwiefern Ihre Mitmenschen durch entwertende analoge Kommunikation (Körpersprache) Ihre Kreativität behindern. Analoge Kommunikation wirkt häufig unbewusst auf Sie, deswegen ist es sehr wichtig, sich die Zeichen des Desinteresses, der Ignoranz und der Entwertung klar zu machen. Dazu gehört jegliche Form von Unaufmerksamkeit, Abgelenktheit, herablassender Mimik und sonstiger abwehrender Körperhaltung. Sie können lernen, diese schädliche analoge Kommunikation beim anderen zu erkennen und damit so konstruktiv umzugehen, dass diese Ihre Kreativität nicht mehr ausbremst oder schadet.

K wie Killerphrasen-Verbot

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken,weil sie sich auf den Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität ausrichtet. Sie werden dazu angehalten, sowohl in der schöpferischen Phase der Ideenfindung als auch in Ihrem eigenen inneren Dialog auf sämtliche sprachlich negative Bewertungen zu verzichten und dies auch von Ihrem Team oder sonstigen Gesprächspartnern zu verlangen. Killerphrasen lauten z.B. so: "Das kann doch nicht klappen!" "Dafür ist kein Geld da!" "Das kann niemals gut gehen!" "Das haben wir immer so gemacht!" "Das wird mich in den Ruin treiben!" "Das sieht doch völlig blöd aus!" "Damit kann ich nicht positiv auffallen!"

K wie Kinderzimmer (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der verstandesbedingten Blockierungen der Kreativität fördert. Sie  lernen, sich mit Ihrem inneren kreativen Kind und dessen damaligen Kinderzimmer (oder Kinderzimmern) zu beschäftigen. Durch das Anfertigen eines Grundrisses mit Einrichtungsgegenständen werden Ihre Erinnerungen geweckt und Lieblingsgegenstände wiederentdeckt. Sie lernen, wieder mehr Spielerisches in Ihr Leben hineinzunehmen.

K wie Kindheitsleistungen (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie für den Abbau der emotionalen Blockierungen der Kreativität sorgt. Sie werden dazu  eingeladen,  fünf Leistungen aus Ihrer Kindheit, die Sie vollbracht haben und die Sie beeindruckend finden, zu schildern. Dabei sollten Sie mit dem nötigen Respekt und einer wertschätzenden Haltung sich selbst als Kind gegenüber vorgehen. Diese Kindheitsleistungen können sich sowohl auf psychische, auf künstlerische, auf moralisch-ethische als auch auf sachbezogene Leistungen beziehen. 

K wie Kindheits-Lieblingsessen (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der Blockierungen der Kreativität im Bereich der Ausdrucksfähigkeit übt. Sie werden dazu aufgefordert, sich daran zu erinnern, welche fünf Lieblingsessen Ihnen in der Kindheit Freude bereitet haben. Zählen Sie sie auf und gönnen Sie sich pro Woche eines davon. Sie lernen dadurch, Ihren ureigenen Bedürfnissen nachzuspüren, Ihre Gefühle besser zu erkennen und  diese zu artikulieren sowie ihnen gezielt nachzugehen.

K wie Kleine Veränderungen (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der Blockierungen der Kreativität im Bereich der Ausdrucksfähigkeit trainiert. Sie werden dazu angehalten, eine Liste mit zehn kleinen Veränderungen in Ihrem Leben zusammenzustellen und diese kleinen Veränderungen nach "wichtig" bis "gering bedeutend" einzutaxieren. Setzen Sie nach und nach diese kleinen Veränderungen um.

K wie Kreative Affirmationen (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie dem Abbau der verstandesbedingten Blockierungen der Kreativität dient. Sie werden dazu veranlasst, sich mit einer umfangreichen Liste von positiven Glaubenssätzen in Bezug auf Ihre eigene Kreativität auseinanderzusetzen. Sie können sich für Sie passende Affirmationen heraussuchen und diese tagtäglich als Gegengewicht zu den negativen Glaubenssätzen in Bezug auf Ihre Kreativität verwenden.

K wie Kritikverwertung

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie sich auf den Abbau der sozialen bzw. umweltbedingten Blockierungen der Kreativität ausrichtet. Sie  werden dazu angeregt, auch positive Aspekte an negativ kritischen Äußerungen Ihren Werken gegenüber herauszufiltern, falls die Kritik auch Wertschätzung Ihnen gegenüber enthält. Dies gilt auch für Anregungen von außen, die Ihr Werk noch vervollkommnen könnten. Falls die negative Kritik Sie jedoch niedermachen sollte,  indem Sie entwertet und beschämt werden, so regt diese Technik Sie an,  entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um sich abzugrenzen und zu schützen.

L wie Leseentzug (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie sich mit dem Abbau der wahrnehmungsbedingten Blockierungen der Kreativität beschäftigt. Sie werden dazu  motiviert, vorübergehend auf das tagtägliche Lesen zu verzichten, egal in welcher Form auch immer. Stattdessen erhalten Sie vor diesem Experiment eine Liste mit Dingen, die Menschen tun, wenn sie nicht lesen oder sich informieren. Diese Liste können Sie dazu nutzen, sich dazu inspirieren zu lassen, was Sie alles - auch Kreatives - im Alltag tun könnten anstatt sich hinter einer Zeitung, dem Internet-Bildschirm oder einem Buch zu verstecken. 

L wie Lieblingsbeschäftigungen (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der Blockierungen der Kreativität im Bereich der Ausdrucksfähigkeit trainiert.  Sie  werden konsequent dazu angeleitet, Ihre eigenen Bedürfnisse sich selbst gegenüber zu äußern und ihnen dann nachzugehen. Sie arbeiten dann wieder mit einer Liste von attraktiven Lieblingsbeschäftigungen, denen Menschen nachgehen und haben auch die Möglichkeit, diese zu erweitern. Sie lernen dann, nach und nach diesen Lieblingsbeschäftigungen ohne Schuldgefühle und mit großer Selbstverständlichkeit nachzugehen.

L wie Lieblingsblockierung (nach Julia Cameron)

Diese Technik gehört deswegen zu den verhaltensbezogenen Kreativitätstechniken, weil sie den Abbau der verstandesbedingten Blockierungen der Kreativität zum Thema macht. Sie werden dazu angehalten, sich aus einer Liste von typischen Blockierungen die für Sie am meisten zutreffende herauszusuchen. Falls Sie Ihre Lieblingsblockierung dort nicht entdecken können, dann schreiben Sie sie zur Liste dazu. Freunden Sie sich mit ihr an und benennen Sie sie, wann immer sie in Ihrem Alltag oder Beruf auftaucht.Geben Sie ihr gerne auch einen Spitznamen ...

 

Bei Interesse nehmen lesen Sie gerne eines meiner Bücher oder probieren Sie eine auf meiner Website dargestellte Kreativitätstechnik aus. Viel Vergnügen!

 

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