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Der Weg des Künstlers - ein nachhaltiges Kreativitätstraining


Ziel

Ziel dieses Intensiv-Trainings ist, als kreativer Mensch den unterstützenden Kontakt für die persönliche und künstlerische Weiterentwicklung durch eine professionelle Moderation dieses Intensivtrainings zu nutzen. Dieses klassische Training zur Unterstützung der eigenen schöpferischen Kräfte ist in der USA von Julia Cameron entwickelt und in Buchform veröffentlicht worden. Sie können dieses Training natürlich auch ohne einen Moderation und den Austausch in einer Gruppe nutzen - aber es macht auch viel Freude, sich für 12 Wochen regelmäßig mit Menschen zu treffen, die gezielt an der Weiterentwicklung ihrer kreativen Persönlichkeit arbeiten wollen und gegebenfalls gerade konkrete Projekte bearbeiten.

Ich selbst habe dieses Training in Eigenregie ausprobiert und es zudem auch mit verschiedenen Trainingsgruppen - jeweils über 12 Wochen hin - hier in Hamburg geleitet.

Inhalt

Verhaltensbezogene Kreativitätstechniken wie Morgenseiten, Künstlertreff und Übungen zum jeweiligen Wochenmotto wurden von den Teilnehmeinnen und Teilnehmern in Eigenregie in der Zeit zwischen den wöchentlichen Arbeitssitzungen ausprobiert. In den von mir wöchentlich moderierten Treffen fand zu Beginn ein Wochenrückblick und Aufgaben-Check statt: Jede/r Teilnehmer/in kann kurz seine Ergebnisse und Erfahrungen schildern. Danach erläuterte ich Erkenntnisse aus der Kreativitätsforschung, die Anregungen und einen tieferen Einblick in das Erlebte geben können. Nach einer Pause stellte ich das kommende Wochenmotto des Cameron-Trainings vor, das sich auf allgemein psychische Prozesse zur Wiedergewinnerung von eigenen Ressourcen bezieht und erläutere die dazu gehörigen Aufgaben bis zum nächsten Treffen. Zu jeder Aufgabe hatte ich ein entsprechendes Übungsblatt entwickelt, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese jeweils für sich dokumentieren konnten. Das Training versteht sich als Künstler-Coaching in einer Gruppe von künstlerisch ausgerichteten Menschen. Die zwölf Sitzungen gliedern sich nach folgender Struktur:

  • Das Gefühl für Sicherheit wiedergewinnen
  • Das Gefühl für Identität wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Macht wiedergewinnen
  • Das Gefühl für Integrität wiedergewinnen
  • Das Gefühl für die eigenen Möglichkeiten wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Reichtum wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Verbundenheit wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Stärke wiedergewinnen
  • Das Mitgefühl wiedergewinnen
  • Das Gefühl für Selbstschutz wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Autonomie wiedergewinnen
  • Das Gefühl von Vertrauen wiedergewinnen

1. Das Gefühl für Sicherheit wiedergewinnen

Hier wird der Begriff des "Schattenkünstlers" reflektiert - also der Rolle derjenigen Menschen, die wenig Unterstützung ihrer kreativen Fähigkeiten in der Kindheit und im späteren Leben erhalten haben. Es geht darum, das sogenannte "innere Künstlerkind" zu schützen, sich der eigenen negativen inneren Glaubenssätze wie "Meine Ideen sind nicht gut genug" oder "Jeder wird mich hassen" bewusst zu werden und sich selbst als Gegenmittel positive innere Affirmationen anzugewöhnen.

2. Das Gefühl für Identität wiedergewinnen

In dieser Woche geht es um die "giftigen Spielkameraden" und die Verrücktmacher, die Ihre Pläne zunichte machen, Ihre Zeit und Ihr Geld verschwenden, sich nicht an Abmachungen und Verabredungen halten und Dramen inszenieren, um Ihre kreativen Pläne zu durchkreuzen. Darüber hinaus steht das Thema "Aufmerksamkeit" im Zentrum des Trainings und sensibilisiert für die Offenheit all demjenigen gegenüber, was uns die Welt - auch in Winzigkeiten - an Schönem zu bieten hat.

3. Das Gefühl von Macht wiedergewinnen

Als nächstes sollen Sie sich mit negativen Gefühlen auseinandersetzen und einen konstruktiven Umgang damit lernen: Wut ist häufig ein Wegweiser, der einem Menschen zeigt, wo seine Grenzen sind. Schamgefühle entstehen häufig dadurch, dass einen jemand anderes durch Beschämung kontrollieren möchte. Und Kritik kann völlig blockieren, wenn sie destruktiv ist und nicht nur Ihr Werk, sondern auch Ihre Person angreift. Außerdem wird das positive Phänomen der Synchronizität (nach C.G.Jung) vorgestellt und die Teilnehmer dazu angehalten, dies im Laufe der nächsten Wochen für sich zu überprüfen.

4. Das Gefühl für Integrität wiedergewinnen

Des weiteren bekommen Sie Anregungen, aufrichtige kleine Veränderungen in Ihrem Leben vorzunehmen: Etwas Überflüssiges aus Ihrem Leben zu eliminieren, mit einer alten Gewohnheit zu brechen oder damit zu beinnen aufzuräumen. Außerdem sollen Sie sich mit ihren begrabenen Träumen beschäftigen. Der Leseentzug (außer des Trainingstextes) für eine Woche schafft die zeitliche Freiheit, sich auf sich selbst zu fokussieren und die persönliche Umgebung noch mehr nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten.

5. Das Gefühl für die eigenen Möglichkeiten wiedergewinnen

Dieses Wochenmotto beschäftigt sich mit der Überwindung der Grenzen, die Menschen sich selbst setzen und mit der demotivierenden Erwartung, nirgends Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Diese Überlegungen zielen darauf ab, dass Sie weniger hart mit sich und anderen umzugehen und auf eine spirituelle Quelle zu vertrauen, die Sie dazu befähigt, vom "niemals" zum "vielleicht doch" zu gelangen. Dabei spielt auch das Thema "gelegentlicher Rückzug" eine Rolle, um aus der Tretmühle der "Tugendfalle" herauszukommen, die uns ständig und überall dazu anhält, etwas Wichtigeres als kreative Projekte abzuarbeiten.

6. Das Gefühl von Reichtum wiederentdecken

Hier geht es um Ihren inneren und den äußeren Reichtum sowie um die Frage, ob harte Arbeit immer gut ist und Kunst Zeitverschwendung. Diese Trainingseinheit regt dazu an, sich mit inneren spirituellen Quellen auseinander zu setzen sowie dem, was die Teilnehmer als nichtmateriellen Luxus empfinden wie etwa Zeit für die Familie, für Freundschaften oder die Freude an der Natur. Darüber hinaus gibt es viele kleine Freuden im Alltag, die Menschen als Luxus erleben und die nicht viel kosten. Die Reflektion über den Umgang mit Geld und wie Sie Ausgaben handhaben gehört ebenfalls zu den zu bearbeitenden Aufgaben.

7. Das Gefühl für Verbundenheit wiedergewinnen

Als weiteren Punkt regt Sie diese Woche dazu an, den inneren Zensor zu überwinden, indem Sie noch mehr lernen, sich selbst wertfrei zuzuhören, was ja schon durch die täglichen Morgenseiten und die wöchentlichen Künstlertreffs unterstützt wird. Nun geht es darum, sich mit dem eigenen Perfektionismus auseinander zu setzen, die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, zu prüfen sowie sich der Gefühle von Eifersucht und des Neides zu stellen. Dafür werden geeignete Gegenmaßnahmen vorgestellt, die den Teilnehmern helfen, in Zukunft besser mit diesen Gewohnheiten und Gefühlen umzugehen.

8. Das Gefühl von Stärke wiedergewinnen

Der Umgang mit dem künstlerischen Misserfolg steht diesmal im Mittelpunkt: Hier erkunden Sie die frühen Muster in Ihrem Leben, die Sie häufig davon abhalten, sich nach einem Verlust wieder aufzurichten und weiter an Ihren Vorhaben und Träumen zu arbeiten. Dabei spielt das Prinzip der kleinen Schritte eine große Rolle, das von zu bewältigenden Teilschritten auf dem Weg zu einem fernen (Traum-) Ziel ausgeht und damit Ihr Selbstmanagement unterstützt. Außerdem steht zur Diskussion, das jeder Mensch ein Recht darauf hat, sein Kreativität auszuüben.

9. Das Mitgefühl wiedergewinnen

Hier werden Sie dazu angeregt, sich mit den Ursachen von Blockierungen und Verzögerungstaktiken auseinander zu setzen und diese Sperren zu überwinden. Die Unfähigkeit, mit einem neuen künstlerischen Vorhaben zu beginnen, ist in der Regel nicht Faulheit, sondern häufig Angst: Angst vor dem Versagen oder Angst vor dem Erfolg. Zu schnell vergisst man das Spielerische beim schöpferischen Tätigsein und verurteilt sich radikal dafür, dass man Rückschritte macht. Dagegen hilft nur, sich zu verzeihen und zu versuchen, einen der Rückschritte Stück für Stück zu reparieren. Und nach und nach die Begeisterung wieder für die eigenen Ziele zu erwecken.

10. Das Gefühl für Selbstschutz wiedergewinnen

Auch hier geht es noch einmal um die Blockierungen der Kreativität: Arbeitssucht, kreative Dürrezeiten des Selbstzweifels, das Bedürfnis nach Ruhm und das Konkurrenzdenken. Sie alle bergen die Gefahr, sich als Suchtverhalten im Leben des Künstlers fest zu setzen und damit jeder Form von spielerischem Vorgehen entgegen zu wirken. Sie werden dazu  angehalten, sich auf die kleinen inspirierenden Dingen im Alltag, die Sie lieben und die Sie glücklich machen, zu konzentrieren und konkrete Grenzlinien für Ihren Selbstschutz zu ziehen, insbesondere in Hinblick auf die Arbeitssucht.

11. Das Gefühl für Autonomie wiedergewinnen

In dieser Woche wird über das Thema reflektiert, dass sich ein Künstler davon befreien muß, seinen Selbstwert und den Wert seiner Arbeit anhand des Marktwertes seiner Arbeit zu bestimmen. Ein Künstler bezieht seine Selbstachtung daraus, dass er seine Arbeit tut. Punkt. Und das ist unabhängig vom Kommerz. Der Maler Juan Gris sagte einmal: Du bist von dem Moment an verloren, an dem Du weißt, wie das Ergebnis aussehen wird". Hilfreich wirkt sich hier für Sie die tagtägliche körperliche Bewegung aus sowie wunderschöne Ideen, sich zu verwöhnen. Und dies dann auch zu tun.

12. Das Gefühl für Vertrauen wiedergewinnen

Zum Abschluss des Trainings stehen die Überlegungen im Mittelpunkt, die mit der Angst vor Kontrollverlust zu tun haben: Jede Art von Vertrauen in die eigene Kreativität geht davon aus, dass sich alles mit der Zeit schon zum Besten hin entwickeln wird. Doch zuvor stehen Zweifel, Widerstände und Befürchtungen. Trotzdem macht der Künstler weiter, indem er seinen Plan für sich behält und ihn mit Kraft auflädt: Sie bekommen den Rat, sich von Spielverderbern fernzuhalten, sich ganz bewusst nur mit unterstützenden Freunden zu umgeben und auf Ihre spirituellen Quellen zu vertrauen. Diese können religöser oder philosophischer Natur sein.

Methoden

Vortrag, moderierter Erfahrungsaustausch, Gruppendiskussion sowie schriftliche Aufgaben anhand von Arbeitsblättern. Außerdem das tägliche Schreiben von 3 Morgenseiten (brain-writing), ein wöchentlicher sogenannter "Künstlertreff" sowie das Einhalten des "Kreativitätsvertrages" mit sich selbst.

Voraussetzung

Lektüre des Buches " Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron

Zielgruppe

Freie Künstler, Angehörige kreativer Berufe sowie Autodidakten.

Gesamtdauer

12 Wochen mit wöchentlichen Treffen für zweieinhalb Stunden am Abend.

 

Bei Interesse lesen Sie gerne eines meiner Bücher oder probieren Sie eine auf meiner Website dargestellte Kreativitäts-Technik aus. Viel Vergnügen!

 

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